top of page

Filmmusik in ihren Klangschattierungen

28.03.2007

​

Bereits mit dem Eröffnungsstück, einer Bearbeitung von Maurice Ravels „Bolero“, ließ die Jugendkapelle unter der Leitung von Sibylle Abele durch ihr rhythmisch exaktes Zusammenspiel und das sich über das gesamte Stück erstreckende Crescendo aufhorchen. Die solistiscvhen Passagen übernahm in klarer Artikulation Bernd Jooß (Klarinette) und Oliver Schneider (Trompete). Jacob de Haans „Caribean Variation on antune“ und dies Musik zum Film „Fluch der Karibik“ präsentierten die jungen Akteure im Piratenlookspritzig, temporeich und temperamentvoll und ließen mit „Bamboleo“ Urlaubsstimmung aufkommen. Nina Garnjost und Kathrin Ehret führten originell durchs Programm und stimmten wie Ulrike Mangold, ihre charmante Kollegin bei der Werkkapelle, die Zuhörer kurz auf jeden Titel ein. Das Publikum war begeistert über das Niveau und die Spielfreude der Jugendlichen und honorierte ihren Programmbeitrag mit reichlichem Beifall.
Als Eröffnungsstück der Werkkapelle hatte ihr Dirigent Martin Pschorr Jacob de Haans Overtüre „Ross Roy“ ausgewählt. Der Komponist verarbeitet darin Erinnerungen an seine Schulzeit musikalisch. Im Kontrast zur strengen Anlage und zum bisweilen hämmernden Rhythmus des marschartigen Rahmens stand eine von Jan Brandl am Altsaxophon gefühlvoll interpretierte Melodie im ruhigen Mittelteil dieses imposanten Werks. Eine besondere Überraschung bot sich dem Publikum mit dem Xylophon-Bravourstück „Erinnerungen an Zirkus Renz“ aus der Feder von Gustav Peter: Die Klangstäbe-Akrobatik des erst zehnjährigen Elias Opferkuch war atemberaubend und wurde mit begeistertem Applaus belohnt. Nach der Vorstellung der neuen Westen, die an einer Stickerei die Zugehöigkeit der Musikerinnen und Musiker zur Werkkapelle erkennen lassen, ehrte Dieter Braun im Namen der Firma Spießhofer & Braun Triumph International mit Manuela Herbst (Trompete, Keyboard, Vibraphon), Klaus Heidle (Klarinette, Saxophon) und Benjamin Theurer (Tuba) drei treue Musiker der Werkkapelle für ihre jeweils zwanzigjährige Mitwirkung.
Chuck Mangiones „Children of Sanchez“ erfüllte den Saal mit mexikanischen Rhythmen, über denen Marco Köhnlein (Flügelhorn) und Oliver Möhrle (Altsaxophon) ein musikalisches Zwiegespräch hielte, das von Marlene Pschorr mit strahlendem Ton am Horn kommentiert wurde. Mit dem musikalischen Hauptthema des Leinwand-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ ließen die Musikerinnen und Musiker die Weite der Prärie vor dem inneren Auge der Zuhörer erstehen.
Die Pianissimo-Passagen zu Beginn und am Ende des Stückes machten die stets hervorragend ausgeglichene Intonation des Klangkörpers besonders angenehm hörbar. Als nächstes stand mit „Batman“, einem musikalsichen Querschnitt aus dem gleichnamigen Film, eine Co-Produktion von Danny Elfman und Prince auf dem Programm, bei der man den „Fledermausmann“ buchstäblich mit seinem weiten Mantel durch den Saal gleiten sah.
Die wild gestikulierenden Saxophon-Soli von Oliver Möhrle und Hans Zeller unterstrichen den actiongeladenen Charakter des Werkes. Lalo Schiffrins Musik zum Film „Mission Impossible“ bot in erster Linie der Bassgruppe reichlich Gelegenheit, ihre Virtuosität zu zeigen – was ihr auf eindrucksvolle Weise gelang.
Der Höhepunkt des Abends aber war die Ehrung von Martin Pschorr, der es auch in diesem Jahr wieder verstanden hat, ein interessantes und abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen und in intensiven Proben zu erarbeiten. Unglaublich, aber wahr: Martin Pschorr ist bereits seit 20 Jahren Dirigent der Werkkapelle und Leiter Musikschule Rosenstein. Dieter Braun ließ Stationen seiner Tätigkeit Revue passieren, dankte ihm für sein vielgestaltiges Engagement im Musikleben unterm Rosenstein und darüber hinaus, hob seine Arbeit bei der Förderung von Talenten für den Wettbewerb „Jugend musiziert“ hervor und wünschte ihm zusammen mit Gerd Kretzschmar, dem Vorsitzenden der Werkkapelle, weiterhin Freude, Begeisterung und Erfolg bei seinem Wirken.
Seine Kapelle hatte für ihn als Dankeschön neben optischen und kulinarischen Überraschungen den „Bayrischen Defiliermarsch“ von Adolf Scherzer einstudiert, servierte dem begeisterten Publikum als Zugabe „Tico, Tico“, eine Samba von Zequinha Abreu, die von den Holzbläsern höchste Präzision und Fingerfertigkeit erforderte, und rundete mit dem Marsch „Burgenländer Musikanten“ den Konzertabend gelungen ab.

​

Zurück zu den News

​

bottom of page